Wie funktioniert erfolgreiches Zeitmanagement mit der „Eat That Frog“-Methode?
Effektives Zeitmanagement ist der Schlüssel, um sowohl beruflich als auch persönlich erfolgreich zu sein. Die „Eat that Frog“-Methode verspricht genau das. Sind wir ehrlich: Eine der begrenztesten Ressourcen ist unsere Zeit. Wir können nie genug haben. In diesem Artikel schauen wir uns diese Methode etwas genauer an. Und noch besser: Ich erzähle von meiner eigenen, persönlichen Erfahrung mit dieser Methode.
Die „Eat That Frog!“ Methode ist ein Ansatz für effektives Zeitmanagement, der darauf abzielt, produktiver zu sein, indem man die schwierigste und wichtigste Aufgabe des Tages zuerst erledigt. Inspiriert von der Idee, dass das Bewältigen dieser Aufgabe wie das Verspeisen eines Frosches ist, fördert die Methode die Überwindung von Prokrastination und die Fokussierung auf Aufgaben mit hoher Priorität.
Was ist die „Eat That Frog“-Methode?
Die „Eat That Frog“-Methode wurde von Brian Tracy entwickelt, einem international renommierten Autor, Sprecher und Berater im Bereich Erfolg, persönliche Entwicklung und Zeitmanagement. Brian Tracy ist bekannt für seine zahlreichen Bücher und Seminare zu diesen Themen, und seine Methode hat sich zu einem weit verbreiteten Ansatz entwickelt, um Menschen dabei zu helfen, ihre Zeit besser zu managen und ihre Ziele effektiver zu erreichen.
Tracy hat seine Karriere der Erforschung und Vermittlung von Prinzipien gewidmet, die Menschen dabei unterstützen, ihre Produktivität zu steigern und ihre Träume zu verwirklichen. Aufgrund seiner jahrzehntelangen Arbeit mit Einzelpersonen und Unternehmen konnte er die Herausforderungen und Hindernisse erkennen, die viele Menschen daran hindern, ihr volles Potenzial auszuschöpfen. Die „Eat That Frog“-Methode wurde als Antwort auf diese Herausforderungen entwickelt.
Die Metapher des Frosches
Die Grundidee hinter „Eat That Frog“ basiert auf einer eindrucksvollen Metapher: Die schwierigste Aufgabe des Tages wird als „Frosch“ dargestellt – eine unangenehme oder herausfordernde Aufgabe, die man normalerweise eher meiden würde. Die Metapher leitet sich von dem Zitat des amerikanischen Schriftstellers Mark Twain ab: „Eat a live frog first thing in the morning, and nothing worse will happen to you the rest of the day.“
Dies bedeutet, dass wenn man das Schwierigste und Unangenehmste zuerst erledigt, der Rest des Tages im Vergleich dazu leichter erscheint.
Die Idee ist also, die „Froschaufgabe“ gleich am Anfang des Tages anzugehen, um ein Gefühl der Erfüllung und des Fortschritts zu erleben. Indem man sich mit der schwierigsten Aufgabe konfrontiert, wird Prokrastination überwunden und die Motivation gestärkt.
Die Grundprinzipien der Methode
Priorisierung: Die Methode legt Wert auf die Priorisierung von Aufgaben. Sie ermutigt dazu, Aufgaben nach ihrer Wichtigkeit und Dringlichkeit zu sortieren und sich zuerst denjenigen zuzuwenden, die den größten Einfluss auf Ihre Ziele haben.
Fokus auf das Wichtigste: Durch das Bewältigen der schwierigsten Aufgabe zuerst wird sicherstellt, dass Sie den Großteil Ihrer Energie und Konzentration auf die Aufgaben lenken, die einen maßgeblichen Einfluss auf Ihre Ziele haben.
Zeitmanagement: Die Methode betont die Bedeutung der effizienten Zeiteinteilung. Es wird empfohlen, für jede Aufgabe einen festen Zeitrahmen zu setzen, um Zeitverschwendung zu vermeiden.
Selbstüberwindung: Die „Froschaufgabe“ anzugehen erfordert Selbstüberwindung. Diese Fähigkeit wird trainiert und gestärkt, wenn man sich regelmäßig unangenehmen Aufgaben stellt.
Beispiele aus dem Alltag:
Unangenehmer Anruf tätigen: Das Tätigen eines schwierigen oder unangenehmen Anrufs, sei es beruflich oder persönlich, kann als „Frosch“ betrachtet werden. Diese Art von Aufgabe wird oft aufgeschoben, da sie potenziell unbequeme Konversationen beinhaltet. Indem Sie den Anruf gleich zu Beginn des Tages erledigen, beseitigen Sie die Belastung.
Steuerunterlagen sortieren: Der Klassiker! Das Sortieren und Organisieren von Steuerunterlagen oder anderen Papierkram ist eine mühsame Aufgabe, die oft vor sich hergeschoben wird – zumindest von mir.☺️ In diesem Fall kann das Sortieren der Unterlagen und das Erledigen der damit verbundenen Aufgaben als „Frosch“ angesehen werden.
Sportliche Herausforderung meistern: Nehmen wir an, Sie möchten Ihre körperliche Fitness verbessern und haben ein intensives Training vor sich, das Sie aufgrund seiner Anstrengung meiden könnten. Diese sportliche Herausforderung kann symbolisch als „Frosch“ betrachtet werden. Indem Sie sich dieser Herausforderung stellen und das Training frühzeitig angehen, erzielen Sie nicht nur physische Fortschritte, sondern stärken auch Ihre Selbstdisziplin.
Was sind Vorteile der „Eat That Frog“-Methode?
Eine der zentralen Vorteile der „Eat That Frog“-Methode ist die signifikante Steigerung der Produktivität. Indem man sich zuerst den anspruchsvollsten Aufgaben widmet, wird die Tendenz zur Aufschiebung reduziert.
Im wesentlichen sind 3 große Vorteile hervorzuheben:
- Das „Frosch“ essen schafft Momentum
- Stress und Überlastung wird reduziert
- Selbstvertrauen und innere Motivation nimmt zu
Diese unangenehmen Aufgaben werden oft als Barrieren empfunden, die den Fluss der Arbeit behindern. Durch das „Verspeisen des Frosches“ zu Beginn des Tages wird ein Momentum geschaffen, das sich auf die anderen Aufgaben überträgt. Dies führt zu einem gesteigerten Arbeitsoutput, da man sich auf hochwertige Arbeit konzentriert, anstatt sich in weniger wichtigen Aufgaben zu verlieren.
Die Methode trägt maßgeblich dazu bei, Stress und Überlastung zu reduzieren. Aufschiebung von schwierigen Aufgaben führt zu einem ständigen Gefühl der Unvollständigkeit und Unruhe. Die „Froschaufgabe“ zu erledigen, entlastet den Geist und schafft Raum für andere Aufgaben und Aktivitäten. Die Reduzierung von Aufschiebung und das Gefühl, Herausforderungen anzugehen, tragen zu einem insgesamt entspannteren Arbeitsumfeld bei.
Die Methode fördert die innere Motivation und das Selbstvertrauen. Das erfolgreiche Bewältigen der anspruchsvollsten Aufgabe zu Beginn des Tages erzeugt ein Gefühl des Erfolgs und der Leistung. Dieses Gefühl kann als Antrieb für den Rest des Tages dienen und die Motivation steigern, weitere Aufgaben anzugehen. Gleichzeitig stärkt die bewusste Entscheidung, sich unangenehmen Aufgaben zu stellen, das Selbstvertrauen und das Gefühl der Selbstwirksamkeit. Der Gedanke, dass man sogar die schwierigsten Herausforderungen bewältigen kann, trägt dazu bei, ein positives Selbstbild aufzubauen.
Wie setze ich die „Eat that Frog“-Methode in meinem Alltag um?
Eine effektive Umsetzung der „Eat That Frog!“ Methode erfordert eine strukturierte Tagesplanung und die Nutzung von To-Do-Listen.
Beginnen Sie Ihren Tag damit, Ihre Aufgabenliste zu überprüfen und die Aufgaben zu identifizieren, die als „Frosch“ betrachtet werden können – das sind jene, die besonders wichtig oder herausfordernd sind. Ordnen Sie diese Aufgaben entsprechend ihrer Priorität an und legen Sie fest, welche Aufgabe Ihre erste Aktion des Tages sein wird.
To-Do-Listen helfen dabei, den Überblick über Ihre Aufgaben zu behalten und sicherzustellen, dass Sie die schwierigsten Aufgaben nicht aus den Augen verlieren.
Bei der Umsetzung der Methode ist es wichtig, realistische Ziele zu setzen. Sie werden nicht jeden Tag eine große, komplexe Aufgabe erledigen können, ohne sich zu überlasten. Es ist sinnvoll, eine Mischung aus anspruchsvollen und weniger anspruchsvollen Aufgaben zu wählen. Identifizieren Sie realistisch, welche Aufgaben realistisch als „Frosch“ angegangen werden können, ohne Ihre Gesamtproduktivität zu gefährden. Die Methode zielt darauf ab, Ihre Produktivität zu steigern, ohne dabei Ihre mentale und emotionale Erschöpfung zu fördern.
Um die Kontinuität bei der Anwendung der Methode aufrechtzuerhalten, können Belohnungssysteme eingesetzt werden. Belohnen Sie sich selbst nach dem erfolgreichen „Verspeisen des Frosches“. Diese Belohnungen kann von kleinen Vergünstigungen wie einer Tasse Kaffee bis hin zu einem kurzen Spaziergang oder einer besonderen Freizeitaktivität reichen.
Warum habe ich mich langfristig gegen „Eat that Frog“ entschieden?
Sind wir ehrlich? Frösche und ich – wir finden nicht zueinander. Mein Tagesbeginn gestaltet sich ritualisiert: Ich stehe auf, putze meine Zähne, gebe mich der Meditation hin und finde so zu meiner inneren Balance. Dies bildet die emotionale Grundlage für die Herausforderungen des Tages.
Bei meinem ersten Handlungen am Tag ist es mir wichtig, mich positiv auszurichten. Da steht der Wunsch, einen Frosch zu essen, nicht wirklich im Vordergrund meiner Gedanken.
Abgesehen davon ist meine Phase der höchsten geistigen Ressourcen, also der Zeitpunkt, an dem meine Willensstärke und Entschlossenheit am stärksten sind, am Nachmittag. Aus diesem Grund erscheint es mir wenig sinnvoll, meine morgendliche Routine mit einem Frosch zu beginnen.
Das Buch, das diese Idee beleuchtet, hat mein Interesse geweckt und tatsächlich meine Sichtweise auf Zeitmanagement erweitert. Ein Buch, das ich von Herzen empfehlen kann.
Bei mir hat sich die Gewohnheit etabliert, den „Frosch“ täglich zu verspeisen. Doch ich wähle die Zeit dafür bewusst aus. Schon am Vorabend lege ich fest, welches Aufgabe mein „Frosch“ ist. Und ich weiß: Ich gehe erst schlafen, wenn dieser Frosch gegessen ist.
Und bevor Sie jetzt denken, dass ich es nicht ausprobiert habe…
30 Tage lang habe ich jeden morgen Sport gemacht, aufstehen, Zähne putzen, Sport. Das war zu diesem Zeitpunkt mein Frosch. An keinem morgen habe ich wirklich Freude am Sport empfunden. Weder davor, noch danach. Interessanterweise kann ich heute sagen: Sport ist nicht mehr mein Frosch. Ich genieße ihn, aber ich mache ihn Abends. Daran habe ich Freude. Morgens wäre es immer noch mein Frosch.
Ob es an diesem Konzept liegt? Eher nicht.. Ob wir jeden Tag einen Frosch essen sollten? Ich bin dafür.