Wie wichtig sind Points of Parity?

In der Produktentwicklung gibt es unzählige Fachbegriffe. Kommt noch das Thema Marketing dazu, dann wird es schnell unübersichtlich. Dabei ist für produktgestütztes Wachstum beide Sichtweisen wichtig. Aus diesem Grund möchte ich Ihnen heute das Thema Points of Parity etwas näher bringen. Nicht immer geht es um die Differenzierung zu anderen Produkten, manchmal ist der Vergleich gar nicht so schlecht. 😉

Points of Parity (PoP) ist ein Marketingkonzept, das sich auf bestimmte Eigenschaften oder Merkmale eines Produkts oder einer Marke beziehen. Sie repräsentieren die Aspekte, in denen ein Unternehmen oder eine Marke mit ihren Wettbewerbern auf vergleichbarer Ebene steht. Anders ausgedrückt, PoPs sind jene Elemente, die ein Produkt oder eine Marke mit anderen in derselben Kategorie gemeinsam hat.

Points of Parity

 

Welche Points of Parity gibt es?

 

Kategorie-Points of Parity

In vielen Fällen müssen Produkte oder Marken in einer bestimmten Kategorie bestimmte Standards und Erwartungen erfüllen.

Zum Beispiel erwarten Verbraucher von Mobiltelefonen, dass sie grundlegende Funktionen wie Anrufen und Texten gerecht werden. Diese grundlegenden Funktionen sind Points of Parity in der Kategorie der Mobiltelefone.

 

Qualitäts-Points of Parity

Die Qualität eines Produkts oder einer Dienstleistung ist ein entscheidender Faktor. Verbraucher erwarten, dass Produkte in Bezug auf Qualität und Leistung mit ähnlichen Produkten in ihrer Kategorie vergleichbar sind.

Ein Beispiel hierfür sind Autos: Verbraucher gehen davon aus, dass alle Autos sicher und zuverlässig sind. Dies sind Qualitäts-Points of Parity.

 

Preis-Points of Parity

Der Preis ist ein weiterer wichtiger Aspekt, der bei der Wettbewerbsfähigkeit berücksichtigt werden muss. Produkte oder Dienstleistungen sollten zu einem Preis angeboten werden, der mit den Preisen vergleichbarer Produkte auf dem Markt konkurrenzfähig ist. Die Preise sollten weder zu hoch noch zu niedrig sein, da dies das Vertrauen der Verbraucher beeinträchtigen kann.

 

Design-Points of Parity

Das Design und die ästhetischen Merkmale eines Produkts können ebenfalls Points of Parity sein. Zum Beispiel erwarten die meisten Verbraucher, dass moderne Smartphones ein ansprechendes und benutzerfreundliches Design haben. Ein unattraktives Design oder eine schlechte Benutzererfahrung könnten das Vertrauen in die Marke beeinträchtigen.

 

Zugänglichkeits-Points of Parity

Die Verfügbarkeit von Produkten oder Dienstleistungen ist ein weiterer wichtiger Faktor. Verbraucher erwarten, dass sie Produkte leicht finden und kaufen können. Dies kann bedeuten, dass Produkte in gängigen Einzelhandelsgeschäften erhältlich sind oder dass Dienstleistungen über verschiedene Kanäle zugänglich sind.

 

Warum sind Points of Parity so wichtig?

Wie den meisten meiner Lesern sicherlich bekannt ist, bin ich für SaaS verantwortlich. In der SaaS-Branche ist ein PoP beispielsweise das Freemium. Vereinfacht gesagt: Eine kostenlose Version einer Software-Lösung

Lassen Sie uns ein konkretes Beispiel durchspielen:

Sie sind auf der Suche nach einer Software für Ihre E-Mails. Es gibt für Sie drei relevante Anbieter. Zwei davon bieten eine kostenlose Testversion, einer davon nicht. Konsequenter weise werden Sie sich mit den zwei Anbietern intensiv beschäftigen. Bei diesen wird Ihr Produkt Engagement hoch sein. Den einen Anbieter werden Sie „später“ anschauen, falls er nicht schon aus der engen Auswahl ausgeschieden ist.

Einer der zwei getesteten Anbieter überzeugt Sie. Sie haben alles eingerichtet und sind zufrieden mit dem Ergebnis. Wie wahrscheinlich ist es, dass Sie die Software vom dritten Anbieter nicht mehr testen?

Points of Parity ist in diesem Moment essenziell. Sind Sie der einzige Anbieter ohne Testversion, werden Sie aus diesem Grund aussortiert. Weil Sie anders sein wollten.