Was ist das Parkinsonsche Gesetz?

Wenn man sich intensiv mit dem Thema Zeitmanagement auseinandersetzt, wird einem unweigerlich das Parkinsonsche Gesetz begegnen. Ich persönlich habe mich unzählige Male gefragt: „Was verbirgt sich eigentlich hinter diesem Gesetz?“ Nachdem ich endlich eine klare Antwort gefunden habe, möchte ich sie gerne in diesem Blog noch einmal für Sie zusammenfassen.

Das Parkinsonsche Gesetz besagt, dass Arbeit dazu neigt, sich in dem Maße auszudehnen, wie viel Zeit für ihre Erledigung zur Verfügung steht. Kurz gesagt: Wenn wir 60 Minuten für eine Aufgabe Zeit haben, werden wir für diese Aufgabe auch 60 Minuten benötigen.

Cyril Northcote Parkinson

Woher kommt das Parkinsonsche Gesetz?

Das Parkinsonsche Gesetz, benannt nach dem britischen Historiker und Autor Cyril Northcote Parkinson, wurde erstmals 1955 in einem Artikel der Zeitschrift The Economist vorgestellt. Parkinson entwickelte diese Theorie, während er die Struktur und den Wachstum von Regierungsbehörden untersuchte.

Der Ursprung des Parkinsonschen Gesetzes liegt in einer humorvollen Beobachtung über die Bürokratie: Parkinson stellte fest, dass die Anzahl der Mitarbeiter in einem Verwaltungsgremium unabhängig von der tatsächlichen Arbeitslast zunimmt. Er formulierte daraufhin die berühmte Aussage:

„Arbeit dehnt sich in genau dem Maße aus, wie Zeit für ihre Erledigung zur Verfügung steht.“

Parkinsons Erklärung war sowohl einfach als auch überzeugend: Je mehr Zeit man für eine Aufgabe hat, desto mehr Zeit neigt man dazu, für ihre Erledigung zu verwenden. Dieses Konzept wurde schnell auf verschiedene Bereiche angewendet, von der Verwaltung über das Projektmanagement bis hin zum persönlichen Zeitmanagement.

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Die Idee des Parkinsonschen Gesetzes erlangte bald weltweite Bekanntheit, da es eine universelle Wahrheit über die menschliche Natur zu erfassen schien. Es wurde zu einem wichtigen Bestandteil der Managementtheorie und fand breite Anwendung in der Geschäftswelt sowie in anderen Bereichen.

Obwohl Parkinson das Gesetz ursprünglich auf die Bürokratie bezog, wurde es später auf verschiedene Bereiche ausgedehnt. Es wurde festgestellt, dass das Prinzip des Parkinsonschen Gesetzes auch in anderen Situationen gilt, wie z. B. bei der Zeitplanung von Projekten, der Aufgabenverwaltung in Unternehmen und sogar in persönlichen Alltagsszenarien.

Insgesamt war der Ursprung des Parkinsonschen Gesetzes in der humorvollen Beobachtung von Bürokratie und Verwaltung und wurde dann zu einem faszinierenden und nützlichen Konzept erweitert, das unsere menschliche Tendenz, Zeit auszudehnen, umfasst und die Art und Weise, wie wir Arbeit organisieren und durchführen, beeinflusst.

Kurz zusammengefasst:

  • Benannt nach dem britischen Historiker und Autor Cyril Northcote Parkinson.
  • Erstmals 1955 in einem Artikel der Zeitschrift The Economist vorgestellt.
  • Entwickelt während der Untersuchung von Regierungsbehörden.

 

Die Grundprinzipien des Parkinsonschen Gesetzes

Das Parkinsonsche Gesetz postuliert, dass Arbeit sich in dem Maße ausdehnt, wie Zeit für ihre Erledigung zur Verfügung steht. Dieses Phänomen tritt unabhängig von der tatsächlichen Notwendigkeit oder Komplexität der Arbeit auf. Mit anderen Worten, wenn einer Person mehr Zeit für eine bestimmte Aufgabe gegeben wird als notwendig, neigt sie dazu, diese Zeit zu nutzen, auch wenn es keinen wirklichen Grund dafür gibt. Dies führt oft dazu, dass die Arbeit ineffizient wird und länger dauert als nötig.

Ein Beispiel dafür ist die Erfahrung vieler Studenten beim Verfassen von Hausarbeiten oder Abschlussarbeiten. Wenn die Abgabefrist weit entfernt ist, besteht die Tendenz, die Arbeit aufzuschieben und erst in letzter Minute ernsthaft damit zu beginnen. Obwohl die eigentliche Arbeit vielleicht nur wenige Stunden in Anspruch nimmt, wird sie oft über Tage oder Wochen gestreckt, um die verfügbare Zeit vollständig auszuschöpfen.

Die Expansion der Arbeit zur verfügbaren Zeit hat auch Auswirkungen auf organisatorische Strukturen und Prozesse. In Unternehmen kann dies dazu führen, dass Projekte sich übermäßig verlangsamen oder ineffizient werden, wenn den Teams zu viel Zeit für ihre Fertigstellung eingeräumt wird. Dies kann zu Ressourcenverschwendung, geringerer Produktivität und einer insgesamt schlechteren Leistung führen.

 

Wie lässt sich das Parkinsonsche Gesetz überwinden?

Die gute Nachricht ist, dass es Möglichkeiten gibt, dieses Phänomen zu überwinden und eine effizientere Nutzung der Zeit zu erreichen. In diesem Abschnitt werden wir effektive Strategien zur Überwindung des Parkinsonschen Gesetzes untersuchen und wie sie in verschiedenen Lebensbereichen angewendet werden können.

Bewusstsein für die Zeitfallen schaffen

Der erste Schritt zur Überwindung des Parkinsonschen Gesetzes besteht darin, sich der Zeitfallen bewusst zu werden, in die wir häufig tappen. Eine der häufigsten Fallen ist die Tendenz, Aufgaben aufzuschieben, wenn die Abgabefrist weit entfernt ist. Dies führt oft dazu, dass wir uns in letzter Minute gestresst fühlen und die Qualität unserer Arbeit darunter leidet.

Um diesem Muster entgegenzuwirken, ist es wichtig, eine realistische Zeitplanung zu erstellen und Aufgaben in kleinere, überschaubare Schritte zu unterteilen. Durch die Festlegung von Zwischenzielen und Meilensteinen können wir den Fortschritt besser verfolgen und vermeiden, dass wir uns von der verfügbaren Zeit ablenken lassen.

Eine weitere häufige Zeitfalle ist die Unfähigkeit, Prioritäten zu setzen und wichtige Aufgaben von weniger wichtigen zu unterscheiden. Dies führt oft dazu, dass wir uns auf unwesentliche Aufgaben konzentrieren und wichtige Arbeiten vernachlässigen. Um dieses Problem zu lösen, ist es ratsam, regelmäßig eine Prioritätenliste zu erstellen und sich auf die Aufgaben zu konzentrieren, die den größten Nutzen bringen oder die dringend erledigt werden müssen.

 

Effektive Zeitmanagement-Techniken anwenden

Ein weiterer wichtiger Schritt zur Überwindung des Parkinsonschen Gesetzes besteht darin, effektive Zeitmanagement-Techniken anzuwenden, um die Arbeitsleistung zu optimieren und Zeitverschwendung zu minimieren. Eine bewährte Methode ist die Pomodoro-Technik, bei der Arbeitsphasen von 25 Minuten mit kurzen Pausen abwechseln. Diese Methode hilft, die Konzentration aufrechtzuerhalten und die Produktivität zu steigern, indem sie die Arbeit in kurze, überschaubare Einheiten unterteilt.

Des Weiteren kann die Eisenhower-Matrix eine hilfreiche Methode sein, um Prioritäten zu setzen und wichtige von unwichtigen Aufgaben zu unterscheiden. Diese Matrix teilt Aufgaben in vier Kategorien ein: wichtig und dringend, wichtig aber nicht dringend, dringend aber nicht wichtig, weder wichtig noch dringend. Durch die Zuordnung von Aufgaben zu diesen Kategorien können wir unsere Zeit effektiver nutzen und uns auf die Aufgaben konzentrieren, die den größten Nutzen bringen.